Hochkarätige Experten beleuchteten alle signaturrechtlichen, technischen und steuerrechtlichen Probleme im Zusammenhang mit der elektronischen Rechnungslegung. Seit Dezember 2003 sind nur mehr digital signierte elektronische Rechnungen Vorsteuer abzugsfähig. In Zukunft werden per Fax zugestellte Rechnungen von den Finanzbehörden nicht mehr als Vorsteuer abzugsfähig anerkannt. Manche Teilnehmer mit bis zu 500.000 Faxrechnungen pro Jahr stellten kurzfristigen Umstellungsbedarf fest.
Bei den Diskussionen standen unter anderem Fragen der Informations- und Zustimmungspflicht der Kunden zur elektronischen Rechnung, der Prüf- und Aufbewahrungspflichten der Kunden und der möglichen Einsparungspotentiale elektronischer Rechnungen im Vordergrund. Auch die automatisierte Erstellung von Rechnungen, die Sicherung der Zustellung und die Massensignatur großer Rechnungsmengen waren ein Thema.
Frau Schwab vom IT-Großdistributor Actebis konnte eindrucksvoll zeigen, dass innerhalb weniger Wochen rund 50 % der Rechnungen (bei 250.000 Rechnungen pro Jahr) auf den elektronischen Versand umgestellt werden konnten, mit sehr positiven Rückmeldungen durch die Kunden.
Der Steuerrechtsexperte Oliver Ginthör informierte über den korrekten Aufbau elektronischer Rechnungen und über die Möglichkeiten der Behebung einzelner Mängel um im Falle einer Betriebsprüfung den Vorsteuerabzug doch noch zu sichern.
Dieter Kronegger und Stephan Grill, beide seit vielen Jahren als Experten im Signaturbereich tätig, beleuchteten die technischen und signaturrechtlichen Aspekte der elektronischen Rechnung.
Der Wirtschaftstreuhänder Axel Kutschera informierte im Rahmen der abschließenden Podiumsdiskussion über die Erfordernisse der elektronischen Signatur bei der Rechnungslegung im innereuropäischen Waren- und Dienstleistungsverkehr, insbesondere bei Lieferungen an deutsche Kunden.
Einen Ausblick in die Zukunft elektronischer Geschäftsprozesse bot Professor Huemer. Er sieht einen enormen Bedarf der österreichischen KMU’s nach Buchhaltungs-, ERP- und Shop-Software, die geeignete Schnittstellen zur automatisierten Rechnungsverwaltung enthalten. Während B2C-Geschäftsprozesse durch die eCommerce-Plattform des Anbieters dominiert sind und der Konsument nur die Möglichkeit hat, den angebotenen Geschäftsprozess und die Methoden der Bestellung zu akzeptieren, interagieren in B2B-Geschäftsprozesse zwei weitgehend automatisierte Applikationen miteinander und müssen aufeinander abgestimmt werden. Für die Bestell- und Rechnungslegungsprozesse erfordert dies eine stärkere Standardisierung der übermittelten Rechnungen. Ein Standardisierungserfordernis, das durch XML-Formate geleistet werden kann, jedoch von den Softwareentwicklern in ihre Plattformen integriert werden müsste.
Schon jetzt vormerken! eBilling LIFECYCLE im Februar 2006
Anfang Februar ist eine weitere eBilling-Veranstaltung geplant, die neben den Anforderungen der elektronischen Rechnungslegung auch die Fragen Weiterverarbeitung beim Empfänger, revisionssicher Archivierung und Aufbereitung der Unterlagen für die Betriebsprüfung zum Thema hat.
Veranstaltungsinteressenten können sich unverbindlich unter https://www.globaltrust.eu/ebilling.html eintragen und erhalten zeitgerecht eine ausführliche Information zur Veranstaltung.